26. September 2023
Mini-Gewohnheiten: Kleine Schritte, grosse Veränderungen
Mini-Gewohnheiten: Der sanfte Weg zur Gewohnheitsbildung
Selbstdisziplin aufzubauen ist herausfordernd. Jeder kennt das: Du fasst gute Vorsätze, merkst jedoch bald, dass du dir zu viel vorgenommen hast. Bequemlichkeit, alte Gewohnheiten und Frustration gewinnen die Oberhand. Es gibt jedoch eine einfache Strategie, um dein Leben zu verändern, ohne viel Disziplin aufzubringen, und zwar durch Mini-Gewohnheiten.
Stephen Guise stellt in seinem Buch vor, wie man seine Ziele ganz einfach durch Mini-Gewohnheiten erreichen kann. Der Trick ist, dass die Ziele so minimal sind, dass Misserfolg nahezu ausgeschlossen ist. Zum Beispiel, wenn du Sport treiben willst – startest du mit einer Liegestütz pro Tag.
Das Prinzip ist einfach:
- Kleine Schritte sind besser als keine Schritte.
- Täglich etwas Kleines zu tun, hat grosse Auswirkungen.
- Regelmässiges Handeln führt zur Gewohnheit.
Wie funktionieren Mini-Gewohnheiten?
Gewohnheiten spielen eine grosse Rolle in unserem Leben. Die Duke University hat festgestellt, dass mehr als 45% unseres Verhaltens auf Gewohnheiten beruhen. Weder das sofortige Erschaffen noch das sofortige Aufgeben einer Gewohnheit ist möglich. Die Bildung neuer Gewohnheiten ist anstrengend und erfordert zahlreiche Wiederholungen. Dein Gehirn wird sich dagegen zur Wehr setzen, es sei denn, die Belohnung ist äusserst attraktiv oder es ist enorm einfach.
Als Beispiel: Fass dir an die Nase. Jetzt gleich! Ganz einfach, oder?
Das Berühren deiner Nase bringt keine Belohnung mit sich, und dennoch hast du es getan. Du warst in der Lage, dir an die Nase zu fassen, weil der Widerstand, den du dagegen hattest, geringer war als die Willenskraft, die du dafür brauchst.
Egal, ob es um Sport, das Schreiben eines Buchs oder positives Denken geht, Mini-Gewohnheiten ermöglichen den Start mit minimaler Willenskraft. Sie funktionieren, weil sie nur geringe Anstrengung erfordern. Zudem steigern sie die Willenskraft kontinuierlich und erzeugen konstanten Erfolg.
Was ist wichtig bei Mini-Gewohnheiten
Die Strategie der Mini-Gewohnheiten besteht darin, täglich "lächerlich" kleine Aktivitäten durchzuführen. Diese erfordern so wenig Anstrengung, dass selbst an stressigen Tagen die Umsetzung möglich ist. Der Anfang ist starr, aber sobald das Minimum erfüllt ist, kannst du natürlich auch mehr tun.
Mini-Gewohnheiten erweitern behutsam deine Komfortzone, ohne Stress zu verursachen. Der wahrgenommene Schwierigkeitsgrad ist gering, was den Einstieg erleichtert. Ein kleiner Schritt führt zu weiteren Schritten.
Sieben Schritte zur Anwendung der Mini-Gewohnheiten:
- Wähle am Anfang eine Mini-Gewohnheiten aus.
- Finde einen guten Grund für jede Gewohnheit: Warum willst du diese Gewohnheit aufbauen?
- Entscheide dich für einen Trigger: Entscheiden dich für einen Auslöser (z.B. immer wenn du nach Hause kommst) einen festen Zeitpunkt (z.B. 11.30 Uhr), oder einen Zeitraum (Zwischen 7 und 8 Uhr).
- Denken möglichst klein: Willenskraft ist etwas, an dem wir arbeiten können. Wir benötigen sie besonders zu Beginn einer Aufgabe. Bei der Bildung von Gewohnheiten sind Kontinuität, sofortige Fortschritte und die Vermeidung der Erschöpfung der Willenskraft von entscheidender Bedeutung. Darum: Kleiner geht immer.
- Belohnen dich: Mit einem Abendesse, Ausgehen oder ein paar positive Worte an dich gerichtet.
- Erfülle deinen Plan und sei nachsichtig bei Fehlern: Falls du die Mini-Gewohnheit einmal nicht machst, ist das nicht weiter schlimm. Erledige die Aufgabe am nächsten Tag wieder. Wenn du die Mini-Gewohnheit an einem Tag nicht machst, dann hast du immer noch an sechs von sieben Tagen etwas gemacht.
- Erhöhe deine Ziele schrittweise: Sobald etwas als Gewohnheit verinnerlicht ist, kannst du diese, Schritt für Schritt ausdehnen. Aber erhöhe deine Ziele nicht zu schnell.
Hier sind die Beispiele für Mini-Gewohnheiten in einer klareren Formulierung:
- Mehr Sport treiben: Täglich 1 Liegestütze oder 5 Minuten spazieren gehen.
- Ein Buch schreiben: Täglich 20 Wörter verfassen zwischen 19 und 20 Uhr.
- Positiver denken: Immer wenn ich auf die Toilette gehe, für etwas dankbar sein.
- Weniger Handy: Das Mobiltelefon erst 30 Minuten nach dem Aufwachen aus dem Flugmodus nehmen.